Das Ausbleiben der Menstruation allein ist noch kein sicheres Anzeichen für eine Schwangerschaft. Sollten zu gleicher Zeit Spannung an der Brust und Übelkeit bestehen, ist es schon sehr viel wahrscheinlicher, dass eine Schwangerschaft vorliegt. Ein Schwangerschaftstest gibt Sicherheit, empfindliche Urintests sind bereits ca. 12 Tage nach der Befruchtung positiv.
Nach erfolgtem positivem Schwangerschaftstest bei uns können wir Ihnen den Geburtstermin berechnen. Bei Terminunklarheiten ermöglicht heute die frühe Ultraschalldiagnostik eine Datierung auf etwa 3-4 Tage genau. Das Schwangerschaftsalter bezieht sich aus Konventionsgründen auf die letzte Regelblutung, da diese meist exakter eruierbar ist als der Zeitpunkt der Befruchtung. Es wird angegeben in abgeschlossenen Schwangerschaftswochen (SSW) + die vergangenen Tage der laufenden Woche (z.B. 8+4 SSW, das heißt 8 Wochen und 4 Tage sind seit der letzten Regelblutung vergangen). Manchmal erfolgt die Angabe auch durch Bezeichnung des Tages der laufenden SSW, bezogen auf obiges Beispiel wäre das 9/5 SSW, also 5.Tag der laufenden 9. SSW. Für diesen Bezug auf die letzte Regelblutung wird eine Zykluslänge von 28 Tagen mit Eisprung am 14. Zyklustag unterstellt. Ist der individuelle Zyklus länger, ist das Schwangerschaftsalter entsprechend geringer da der Eisprung erst später erfolgte und umgekehrt bei kürzerem individuellen Zyklus. Bei Ihrem ersten Arztbesuch in der Schwangerschaft wird eine ausführliche Anamnese (medizinische Vorgeschichte) erhoben und ein allgemeiner Gesundheitscheck durchgeführt. Dies ist von besonderer Bedeutung, da Risiken aus der Vorgeschichte und auch aus erhobenen Befunden eine Intensivierung des Standardvorsorgekonzeptes nach den Mutterschaftsrichtlinien zur Folge haben können. Ultraschall Im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge wird mittels einer ersten Ultraschalluntersuchung frühzeitig die intakte Anlage des Embryos überprüft. Im Verlauf der 5. SSW gelingt die Darstellung der Fruchthöhle mittels Vaginalultraschall bei normaler Anlage in der Gebärmutter. Am 34. Schwangerschaftstag (nach Regelblutung) ist diese 3mm groß. Die Darstellung der Herzaktion ist ab dem 48. Tag möglich. Ab einem mittleren Fruchthöhlendurchmesser von 20mm sollte die Herzaktion ebenfalls nachgewiesen werden können. Weitere Ultraschalluntersuchungen sind in der 10./20./30. Schwangerschaftswoche vorgesehen. Bei erkennbaren Risiken werden natürlich weitere Untersuchungen angeschlossen. Spezielle Ultraschalluntersuchungen zum Ausschluss von kindlichen Entwicklungsstörungen sowie Durchblutungsmessungen der mütterlichen und kindlichen Blutgefäße mittels Farbdopplersonographie gehören zum Leistungsspektrum der Praxis. Auf Wunsch können 3- u. 4D Untersuchungen angeboten werden. Blutflußmuster (Nabelschnurarterie)
Weitere Untersuchungen Die nachfolgenden Besuche (bis zur 32 SSW alle 4 Wochen - ab dann alle 2 Wochen, bei medizinischer Notwendigkeit häufiger) bestehen hauptsächlich aus Gewichts-, Blutdruck- und Uterusmessungen (Höhenstand und Muttermundsbefund). In bestimmten Intervallen werden Blut-und Urin-Laboruntersuchungen durchgeführt, um so eventuelle asymptomatische Krankheiten früh zu erkennen und behandeln zu können. Im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge sind folgende Blutuntersuchungen vorgesehen:
Bestimmung von Blutgruppe und Rhesusfaktor 2 Antikörpersuchtests Lues(Syphilis)-Suchreaktion Rötelnantikörperbestimmung Hepatitis B Antigen Bestimmung Ggf. HIV-Test Zur Komplettierung der Infektionsdiagnostik wird frühzeitig ein Muttermundsabstrich auf Chlamydien durchgeführt. Weitere Untersuchungen auf spezielle Infektionen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge sind nur bei klinischem Verdacht vorgesehen. Aufzeichnungen der kindlichen Herztöne und der Aktivität der Gebärmutter (CTG) können ab der 28.SSW erfolgen. Bei Besonderheiten ist diese Untersuchung auch zu einem früheren Zeitpunkt möglich. Vorgeburtliche Diagnostik Sollten genetische Risiken vorliegen, bieten wir Ihnen falls gewünscht eine ausführliche Beratung über die Möglichkeiten der vorgeburtlichen Diagnostik an. Die einzige Methode, die die Darstellungen der kindlichen Chromosomen (Träger der Erbanlagen) ermöglicht ist die Amniozentese (Direktpunktion der Fruchthöhle und Gewinnung von Fruchtwasser). Diese wird in der laufenden 16.SSW durchgeführt. Das Risiko des Eingriffs (Fehlgeburt durch Infektion, Blasensprung oder Blutung) beträgt 0,4-0,5%. Die Punktionsnadel wird unter kontinuierlichem Ultraschallmonitoring dargestellt, kindliche Verletzungen sind extrem unwahrscheinlich. Die Durchführung der Amniozentese gehört zum Umfang der von den gesetzlichen Kassen übernommenen Leistungen. Weitere Methoden können lediglich die Wahrscheinlichkeit genetischer Auffälligkeiten genauer darstellen, sie ermöglichen keine kindliche Diagnose. Das beste nicht invasive Verfahren ist das sogenannte Erst-Trimester-Screening. Dies besteht aus der ultrasonographischen Messung der kindlichen Nackentransparenz (NT) optimalerweise in der 13. SSW , der Messung der kindlichen Scheitel-Steiß-Länge, und der Bestimmung 2er mütterlicher Blutwerte sowie der Erfassung des mütterlichen Alters. Ein spezielles von Prof. K. Nicolaides (Kings College, London) entwickeltes Computerprogramm errechnet dann das individuelle Risiko für das Vorliegen einer Trisomie 21 (Mongolismus). Ca. 85% der genannten Veränderung können damit erkannt werden. Beim Erst-Trimester-Screening handelt es sich um eine Wahlleistung. Beide oben genannte Verfahren werden in meiner Praxis angeboten, die Nackentransparenzmessung ist durch die Fetal Medicine Foundation Deutschland zertifiziert. Die Erweiterte Ultraschalluntersuchung im Sinne einer Feindiagnostik der kindlichen Organe ist in der 22. SSW optimal. Dabei wird auf Hinweiszeichen geachtet, welche eine kindliche Entwicklungsstörung anzeigen können. Diese Untersuchung wird ebenfalls in meiner Praxis angeboten. Bei speziellen Fragestellungen wie z.B. Ausschluss von Herzfehlern bei Risikovorgeschichte kooperiere ich mit Zentren für pränatale Diagnostik. Eine gute Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten der vorgeburtlichen Diagnostik bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Diese ist via Download verfügbar. Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, das diese Informationen keinesfalls mit einer generellen Empfehlung oder Befürwortung der vorgeburtlichen Diagnostik zu verwechseln sind. Die Entscheidung für oder gegen Inanspruchnahme o.g. Verfahren muss immer eine individuelle Entscheidung der Schwangeren sein. |