Ziel aller Diagnostischen Massnahmen ist die frühzeitige Erkennung bzw. der Ausschluss einer bösartigen Erkrankung der Brustdrüse.
Zur Erkennung des Mammakarzinoms stehen verschiedene diagnostische Methoden zur Verfügung: Tastuntersuchung der Brust: Jede Frau ab dem 30. Lebensjahr sollte einmal im Monat optimalerweise 8-10 Tage nach Beginn der Regelblutung ihre Brust selbst untersuchen. Im Vergleich zur nur einmal im Jahr stattfindenden Krebsvorsorgeuntersuchung bietet sich so die Möglichkeit der kontinuierlichen Verlaufskontrolle. Ergeben sich hierbei Auffälligkeiten, sollte der Frauenarzt aufgesucht werden. Dieser muss dann entscheiden, ob weitere Massnahmen zur Abklärung zu ergreifen sind oder nicht. Heutzutage werden immer noch ca. 80% aller Karzinome durch die Patientin selbst getastet. Diesen Anteil gilt es durch konsequente Anwendung der Möglichkeiten der Früherkennung weiter zu senken. Anleitung zur Selbstuntersuchung. Erweiterte Informationen (inkl. Videoanleitung) der Aktion “Sicher Fühlen” von Gesundheit.nrw, dem Landesgesundheitsportal finden sie unter http://www.sicher-fuehlen.de/. Mammographie:
Die Röntgenuntersuchung beider Brüste in 2 Ebenen ist seit 2004 Bestandteil der Krebsvorsorge für Frauen zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Die Bildrekonstruktion kann analog oder digital erfolgen. Zur Zeit ist die digitale Mammographie noch nicht besser als das herkömmliche analoge Verfahren, es besteht allerdings die Möglichkeit der elektronischen Bildübermittlung im Rahmen vernetzter Strukturen. Im Vergleich zum Ultraschall besteht eine bessere Früherkennung der Vorstufen von Karzinomen durch Darstellung von Mikroverkalkungen. Bei sehr bindegewebsreichen Brüsten (oft bei jüngeren Frauen) besteht die Gefahr, dass Karzinome nicht dargestellt werden können. Röntgenstrahlen sind nur begrenzt in der Lage dichtes Bindegewebe zu durchdringen. Sonographie (Ultraschall):
Standard der sonographischen Diagnostik ist heute die Durchführung mit hoch auflösenden Schallköpfen (mind. 7500 besser 10 000 MHz). Es handelt sich um eine sofort einsetzbare Methode ohne Strahlenbelastung. Durch Ultraschall besteht eine bessere Erkennung von Karzinomen bei jüngeren Frauen mit sehr bindegewebsreichen Mammae im Vergleich zur Mammographie. Indikation ist die weitere Abklärung klinisch oder mammographisch verdächtiger Befunde. Die Ultraschalluntersuchung ist kein Bestandteil der gesetzlichen Krebsvorsorge, aus oben genannten Erwägungen aber empfehlenswert. (In der Praxis ist ein Ultraschallgerät mit Multifrequenzschallkopf bis 12 000 MHz vorhanden). Bildgebend gesteuerte Punktionen (US-gesteuert oder per Mammotome):
Die Durchführung ultraschallgesteuerter Punktionen zur Abklärung von Auffälligkeiten im Bereich der Brust ist mittlerweile Standard. Damit kann in vielen Fällen ein offen chirurgischer Eingriff erspart werden. In örtlicher Betäubung wird eine spezielle Punktionsnadel ultraschallgesteuert vor dem abzuklärende Areal positioniert. In Hochgeschwindigkeitstechnik werden dann meist mehrere Gewebezylinder zur feingeweblichen Abklärung gewonnen. Durch Ultraschall wird dabei die regelrechte Lage der Biopsienadel im Zielareal dokumentiert (siehe Ultraschall). Im Falle einer bösartigen Veränderung kann dann zunächst ein Behandlungskonzept interdisziplinär abgestimmt erstellt werden. Dies erfolgt im Rahmen des sich in Konstituierung befindenden Brustzentrums Siegen. Die Durchführung ultraschallgesteuerter Punktionen der Brust ist ein Behandlungsschwerpunkt der Praxis. Sind die verdächtigen Bereiche nur in der Mammographie darstellbar wird heute die Abklärung mittels stereotaktischer mammotomegesteuerter Punktion angestrebt. Dabei wird das Zielareal der Brust mittels zweier digitaler Mammographien im Winkel von 30° zueinander definiert , die Patientin befindet sich dabei in Bauchlage auf dem sogenannten Fischer-Tisch. Die Gewebeentnahme erfolgt in örtlicher Betäubung. Diese spezielle Lokalisationseinrichtung ist u. a. im Jung-Stilling-Krhs. in Siegen vorhanden. Je nach Ergebnis der sich anschliessenden feingeweblichen Untersuchung wird das weitere Vorgehen festgelegt. Magnet-Resonanz-Mammographie (MRM oder Kernspintomographie MRT): Bei dieser Untersuchung werden die Bilder der Brust durch Anwendung von Magnetfeldern erzeugt. Das Verfahren ist bei speziellen Fragestellungen angezeigt, z.B. wenn bei Zustand nach brusterhaltender Therapie eines Brustkrebses der Verdacht auf eine erneute bösartige Veränderung mittels Ultraschall oder Mammographie nicht sicher ausgeräumt werden kann oder die Diagnostik bei liegenden Mammaimplantaten erschwert sein sollte. In klinischer Erprobung: Power-Doppler-Sonographie, Szintigraphie, PET |