Das Land Nordrhein-Westfalen hat im Jahre 2001 die Konzertierte Aktion gegen Brustkrebs zur Verbesserung der Früherkennung, Therapie und Beratung von betroffenen Frauen ins Leben gerufen. Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen hat im Rahmen der Krankenhausplanung bislang 51 Brustzentren anerkannt. Ziel der Ausweisung von Brustzentren ist die Verbesserung der Versorgung der Frauen mit Brustkrebs in NRW durch die Zentralisierung der Behandlung in Zentren. Waren ursprünglich etwa 250 Krankenhäuser in NRW mit der operativen Versorgung von Patientinnen mit Brustkrebs befasst, so sollen nach der Planung des Landes 51 Zentren mit insgesamt 97 Standorten diese Aufgabe übernehmen. Die Anerkennung ist mit der Auflage verbunden, sich nach dem vom Land vorgegebenen Anforderungskatalog zertifizieren zu lassen. Mit der Zertifizierung weisen die Brustzentren nach, dass sie die vom Land gestellten Anforderungen erfüllen. Dazu zählt, ein Qualitätsmanagementsystem einzurichten und kontinuierlich weiter zu entwickeln. Das Land NRW hat sich mit der Beauftragung der Ärztekammer, eine Zertifizierungsstelle einzurichten, für einen unabhängigen öffentlich-rechtlichen Träger entschieden. ÄKzert bietet die Gewähr dafür, dass Brustzentren die Erfüllung der Anforderungen in angemessener fachlicher Form kostengünstig darlegen und nachweisen können (Quelle: ÄK Westfalen-Lippe).
Ziel ist die optimale Kooperation der verschiedenen Fachdisziplinen (Gynäkologie, Pathologie, Radiologie / Strahlentherapie, internistische Onkologie, Psychologie / Psychotherapie) durch Optimierung der Prozessabläufe, regelmäßige Fallbesprechungen und Einbringen der Patientinnen in Therapiestudien. Die ambulant/stationäre Kooperation ist zu optimieren, insbesondere soll durch Aufbau von elektronischen Netzwerken die Datenübermittlung perfektioniert werden um unnötige Zeit- und Informationsverluste zu vermeiden. Desweiteren soll eine enge Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen und Betroffenen selbst aufgebaut bzw. intensiviert werden.
So soll optimalerweise eine strukturierte qualitätsgesicherte Sequenz Vorbeugung - Früherkennung - Behandlung - Nachsorge entstehen im Verlauf welcher eine vollkommene Transparenz aller Entscheidungen für die Patientin und ggf. ihre Angehörigen besteht. Brustzentren sind in der Regel Kliniken welche auch in die Versorgung im Rahmen des DMP Brustkrebs (s.dort) eingebunden sind. Das Brustzentrum Siegen - Olpe ist seit dem 7.2.2007 zertifiziert. Vom Regierungspräsidenten sind die Kliniken Diakonie Klinikum jung stilling und St. Marien-Krankenhaus in Siegen sowie das St. Martinus Hospital in Olpe als Kooperationspartner benannt. Die Praxisklinik Dr. Jung ist in eine enge Kooperation eingebunden. Dr. Jung ist als zertifizierter Brustoperateur der Arbeitsgemeinschaft für ästhetische, plastische und wiederherstellende Operationsverfahren in der Gynäkologie e.V. in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) operativ im Diakonie Klinikum jung stilling tätig. Einmal pro Woche findet eine interdisziplinäre Brustkrebskonferenz statt, in welcher aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen diskutiert und konkrete Befundkonstellationen von Patientinnen besprochen werden. So werden komplexere Therapieentscheidungen von einem Tumorboard bestehend aus Gynäkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten, Pathologen, internistischen Onkologen, Psychologen und Niedergelassenen Fachärzten verantwortet. |